Müller & Truniger Architekten

Das Zürcher Architekturbüro „Müller & Truniger“ hat im Sommer 2005 von Vectorworks auf ArchiCAD gewechselt, neue Projekte machen sie seither auf ArchiCAD. Das Portrait eines Büros mit multikultureller CAD-„Herkunft“.

 

 

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Multikulturelle CAD-„Herkunft“

Die Arbeitsatmosphäre bei Müller & Truniger hat Ateliercharakter: Auf einer Etage eines ehemaligen Lagergebäudes sind sechs Architekturbüros tätig. Voneinander getrennt sind sie lediglich durch nicht ganz raumhohe Zwischenwände – Küche, Toiletten und Töggelikasten werden gemeinsam genutzt. «Der Töggelikasten ist ein sehr wichtiger Treffpunkt, hier tauschen wir uns aus und finden jene Abwechslung, die es braucht, um wieder ‚frisch’ an den Bildschirm zu sitzen», stellt Hochbauzeichnerin Andrea Landolt fest. Sie arbeitet seit Februar 2006 bei «Müller & Truniger» auf ArchiCAD, zuvor hat sie auf Allplan gezeichnet. «Ich habe mich sehr schnell umgewöhnt. Das war kein Problem!» Die Atmosphäre ist sehr kollegial, alles ist offen für alle. «Und auch alle Fragen», wie Andrea Landolt bestätigt: «Wenn einer der Kollegen nicht weiterkommt, hilft man mit den eigenen Erfahrungen weiter. Das hat mir die Umstellung leicht gemacht.»

Die Reprise des Erstlings

Andreas Müller und Daniel Truniger kennen sich von der ETH Zürich. Sie studierten gemeinsam Architektur, waren nach dem Abschluss (1993) als Assistenten tätig und nahmen in dieser Zeit an Architekturwettbewerben teil. 1994 gewannen sie mit ihrem Entwurf für das Stadthaus Jona, und sie gründeten ihr Architekturbüro. Ein gutes Jahrzehnt später beschäftigen sie sich erneut mit diesem Objekt, weil sich die Raumbedürfnisse nach der Fusion von Rapperswil und Jona grundlegend geändert haben. Für diese baulichen Anpassungen haben Müller & Truniger die damals mit dem CAD-Programm Vellum gezeichneten Linien als Grundlage ins ArchiCAD importiert und die Pläne von Grund auf neu aufgebaut. «Aber der Neuaufbau im ArchiCAD hat sich nur schon wegen der hohen Genauigkeit gelohnt, die dieses Programm auszeichnet», stellt Andreas Müller fest: «Visualisierungen brauchte es in diesem Fall jedoch keine, da sowohl wir Architekten wie der Bauherrenvertreter jeden Winkel des Gebäudes hundertprozentig kannten.

Ideal zum vermitteln

Bei ihrem Villenprojekt in Schmerikon war das ganz anders. «Hier machten wir fast alles mit 3D-Ansichten, so konnten wir unsere Projektideen der Bauherrschaft in idealer Form vermitteln. ArchiCAD war dazu ein ideales ‚Werkzeug’», erläutert Daniel Truniger und bemerkt, dass diese Arbeit auch ihnen selber sehr viel gebracht hat: «Es war unser erstes Projekt, das wir mit ArchiCAD für eine private Bauherrschaft entwickelt haben. Wir haben viel ausprobiert und dabei gelernt, welche Möglichkeiten das Programm bietet.» Der Entwurf ist geprägt von viel Glas, die Lage am Hang lebt von Aussicht und Weitblick – in ArchiCAD wurden Sonnenverläufe, Schattenwürfe und Spiegelungen simuliert. «Die Bauherrschaft war begeistert», freut sich Daniel Truniger: «Auch das Farbkonzept haben wir auf diese Art und Weise ‚ausgetestet’.

Parallel zur Villa in Schmerikon entwickelten die Architekten in Winterthur eine neue Verbindung von Altstadt und Sulzerquartier über eine grosszügige Unterführung und neue Plätze. «Der Entwurf wurde über mehrere Phasen verfeinert. Mit ArchiCAD können wir immer wieder einen Planmassstab tiefer gehen, ohne das Ganze wieder von Grund auf aufbauen zu müssen.», stellt Andrea Landolt fest. Nach der Detailplanung (2007) erfolgt die Ausführung im Jahre 2008.

Giraffenhaus und Hasenställe

Wenn man durch das Schaffen von «Müller & Truniger» streift, fällt die enorme Vielseitigkeit der Projektinhalte auf. Nebst Büroräumen für Verwaltungsangestellte, Villen für betuchte Zeitgenossen und öffentlichem Raum für Bahnpendler haben «Müller & Truniger» in Knies Kinderzoo in Rapperswil auch schon Häuser für Giraffen, Hasen und Affen gestaltet. «Da sind die Bedürfnisse der Bewohner ein bisschen anders als bei Menschen», lacht Andreas Müller ver- schmitzt – ArchiCAD eignet sich für alle Projektinhalte...

 

Im Portefeuille von «Müller & Truniger» finden sich auch Projekte, die nur am Rande mit Architektur zu tun haben, sich aber mit ArchiCAD genauso gut zeichnen und visualisieren lassen wie ein klassisches Hochbauprojekt: Zum Beispiel ein gestalterischer Akzent in einem Verkehrskreisel, innenarchitektonische Gestaltungen – ja sogar Möbelstücke, die sie auf ihre Gebäude abgestimmt realisieren durften. In einem ganz anderen Dimensionsmassstab ist dagegen ein Grossprojekt im Kandertal (Kanton Bern).

Zwei Holzbauhallen am Lötschberg

2003 haben Daniel Truniger und Andreas Müller einen Studienauftrag der BLS (Bern-Lötschberg-Simplon Bahn) in Frutigen für sich ent- schieden: Seither planen und bauen sie gemeinsam mit dem orts- ansässigen Partnerbüro Allenbach + Trachsel das «Erhaltungs- und Interventionszentrum» (EIZ), dessen zweite Etappe 2007 rechtzeitig auf die Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels in Betrieb genommen wird. «Einer unserer Mitarbeiter hat seinen Arbeitsplatz von Montag bis Donnerstag im Partnerbüro in Frutigen», erklärt Andreas Müller: «Er arbeitet als einziger unseres Teams weiterhin auf dem bisherigen CAD-Programm, weil die Arbeitsabläufe im Gesamtprojektteam auf diese Lösung abgestimmt sind.»

 

Roland Eggspühler, medienschaffender Architekt ETH SIA

Müller & Truniger Architekten

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7 ArchiCAD-Arbeitsplätze

Aktuelle Projekte + Bauten

  • Rettungsdienst und kantonale Sanitätsnotrufzentrale, Bern
  • Altersheim, Reichenbach
  • Gemeindehaus, Jona
  • Diverse Projekte in Knies Kinderzoo, Rapperswil
  • Erhaltungs- und Interventionszentrum (EIZ), Frutigen
  • Einfamilienhaus, Schmerikon
  • Umbau MFH Burgstrasse, Zürich