Solar Decathlon Versailles (Frankreich)

20 Teams kämpften um den Sieg am Solar Decathlon, der 2014 in Versailles durchgeführt wurde. Das von IDC/ArchiCAD unterstützte Luzerner Team konnte folgende Teilbereiche für sich entscheiden:


1. Rang in “Comfort Conditions”, 2. Rang in “Communication”, 2. Rang in “House Functioning”, 2. Rang in “Social Housing”, 3. Rang in “Light Design”.

 

Das visionäre Projekt steht nun für die nächsten 10 Jahre auf dem Campus in Horw.

 

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Der Solar Decathlon ist ein anspruchsvoller universitärer Wettbewerb im Bereich des nachhaltigen Bauens, er wird jedes Jahr alternierend in Europa oder Amerika ausgetragen. Dieser «Solar-Zehnkampf» besteht aus den zehn Disziplinen (Reihenfolge alphabetisch) Architektur, Energiebilanz, Energieeffizienz, Gebrauchstauglichkeit, Innovation, Komfort, Kommunikation, Nachhaltigkeit, Städtebau und Technik. Die Klassierung erfolgt jeweils über spezifische Messungen oder die Beurteilung durch eine Fachjury.

Auftakt nach Mass

Der Auftakt gelang dem Team der Hochschule Luzern - Technik & Architektur nach Mass: In der Disziplin Kommunikation landeten sie als 2. gleich den ersten Podestrang. Über ihren eigenen Webauftritt und die sozialen Netzwerke konnte man schon die Planungs- und Produktionsphase hautnah mitverfolgen, die 10 Tage Aufbau im Schlossgarten jeweils sogar täglich mit einem Video von der Baustelle. «Neben den fachlichen Aspekten war es uns auch wichtig, die einzigartige Stimmung vor Ort zu vermitteln», erklärt Marcel Wyss und freute sich persönlich ganz besonders – als studentischer «Chef de mission» des Luzerner Teams war er nämlich im Kommunikationsteam mit dabei. Überhaupt waren die Tage vor den Toren von Paris für ihn ein einziges Highlight: «Vielleicht kann man es mit einem Sportler vergleichen, der an Olympischen Spielen teilnehmen darf. Wir bereiteten uns akribisch auf diesen Höhepunkt vor. Und so war die Eröffnungszeremonie, als es endlich los ging, ein sehr eindrücklicher Moment», versucht Marcel Wyss das Erlebte einzuordnen «Eine weitere Parallele zu Olympia sind die freundschaftlichen Kontakte zu Teilnehmenden aus anderen Delegationen. Auch neben der offiziellen Bühne erlebten wir in Versailles sehr viel. Diese Ambiance war für mich absolut einzigartig.»

Nur die Spitze des Eisbergs

Und wie bei Olympia sind die Wettkampftage nur die Spitze des Eisbergs. Also jener Teil des Ganzen, der im medialen Rampenlicht steht und mit viel Applaus und Emotionen verbunden ist. Das Fundament für diesen von Erfolg gekrönten Auftritt legte das Luzerner Team viel früher, in zig Tausend Stunden Vorbereitung am Bildschirm, in Simulationsmodellen, der Prototypenwerkstatt und der Produktionshalle. Wie im Spitzensport kommt es auf jedes kleine Detail drauf an, um Erfolg haben zu können. Breitensportliche Vorbereitung, also einfach «ganz normal» bauen, reicht auf diesem Niveau nie und nimmer. Darum entschieden sich die Planerinnen und Planer für eine BIM-Planung.

Olympiafeeling im Bauen

Das Projekt wurde von A bis Z in ARCHICAD entwickelt. «Das digitale Gebäudemodell mit den weit entwickelten BIM-Features und die IFC-Schnittstelle waren für uns perfekte Werkzeuge. Damit hatten wir den Austausch mit den Fachplanern und dem ausführenden Holzbauer jederzeit im Griff und konnten deren Inputs direkt und mit sehr wenig Übernahmeaufwand ins Projekt ein- oder zurückfliessen lassen», blickt Marcel Wyss auf die anderthalb Jahre zurück, in denen er bei diesem Projekt dabei war: «Wenn sich ein‚ Konflikt‘ abzeichnete, erkannten wir den schnell und konnten diesen gleich lösen. Ich fand es faszinierend, wie es eigentlich nahezu nie Probleme gab. Klar, musste man ab und zu gemeinsam eine Lösung suchen, aber es stand nie das Problem im Zentrum.» Das ist vielleicht typisch für eine BIM-Planung und das ganze Projekt, bei dem alle Beteiligten mit grossem Enthusiasmus auf das grosse Ziel hinarbeiteten – diese Dynamik setzte ungeahnte Kräfte frei. Ein Detail am Rande. Die Luzerner gehörten zu jenen bloss fünf Teams, die mit dem Aufbau nach dafür vorgesehenen zehn Tagen fertig waren. Alle anderen mussten Überstunden leisten und improvisieren. Die Luzerner Delegation konnte nach einer ersten Verschnaufpause konzentriert in die Wettkampftage steigen und – bei allem Adrenalin, das über Versailles schwebte – diese auch richtig geniessen!

 

Das von IDC/ArchiCAD unterstützte Luzerner Team kehrte mit dem 5. Rang aus Frankreich zurück. Das visionäre Projekt steht nun für die nächsten 10 Jahre auf dem Campus in Horw.

 

Roland Eggspühler, medienschaffender Architekt ETH SIA

Hochschule Luzern

Technik & Architektur

Technikumstrasse 21 

CH-6048 Horw

 

www.hslu.ch/technik-architektur

www.hslu.ch/solardecathlon

 

 

www.solardecathlon.ch

www.solardecathlon2014.fr