BIG BIM für konzeptionelle Architekten

Bjarke Ingels Group

Sie gehört zweifelsfrei zu den Senkrechtstartern unter den jungen Architekturbüros, die Bjarke Ingels Group (BIG). Mit plakativen Ideen und außergewöhnlichen Projekten haben sich der dänische Architekt Bjarke Ingels und seine Mitarbeiter längst internationales Renommee erworben. Zu den bekanntesten und mehrfach ausgezeichneten Projekten des Büros gehören beispielsweise das „8 Haus“ in Kopenhagen, der dänische Pavillon auf der Expo 2010 in Shanghai oder die Apartmentanlage „West 57“ direkt am Hudson in Manhattan. BIG unterhält ein Büro in Kopenhagen und eine Niederlassung in New York.

 

„Entwurf und Dokumentation finden heutzutage immer noch in zwei verschiedenen Welten statt. Wir möchten ARCHICAD zu einem Werkzeug machen, in dem sich diese beiden Arbeitsfelder in einem zusammenhängenden Workflow bearbeiten lassen."

Jakob Andreassen, BIM Manager at BIG

 

Das Büro ist stark auf die Freiheit und Fähigkeit angewiesen ohne Einschränkungen neue Vorschläge und Visualizierungen sogleich umzusetzen und zu entwerfen. Aus diesem Grund ist Rhino 3D mit dem Grass- hopper Add-on, welches parametrische Programmierung ermöglichen, ein unverzichtbarer Bestandteil des Workflow im Büros. Wie viele der kreativen und konzeptionellen Architekturbüros in Dänemark, haben sich ebenfalls für diese Werkzeuge entschieden.

 

ArchiCAD gegenüber Revit

Jakob Andreassen der BIM Manager bei BIG is verantwortlich für die Zusammenführung der Entwurfs- und Dokumentationsphase. „Entwurf und Dokumentation finden heutzutage immer noch in zwei verschiedenen Welten statt. Wir möchten ARCHICAD zu einem Werkzeug machen, in dem sich diese beiden Arbeitsfelder in einem zusammenhängenden Workflow bearbeiten lassen“, sagt Jakob Andreassen.

 

Die Architekten fühlten sich bei der gewählten BIM Software Revit zu eingeschränkt beim Entwerfen. Sie fanden es auch schwierig, einen guten Workflow zwischen Rhino und Revit zu etablieren und zu fördern.

 
Um die offensichtlichen Vorteile einer BIM Planung  vollumfänglich nutzen zu können hat sich BIG dazu entschieden für die  neuen Projekte des Kopenhagener Büros Revit durch ARCHICAD zu ersetzen. ARCHICAD ist das flexiblere BIM Programm. Entwickelt von Architekten für Architekten, fokusiert es sich auf die grafische Darstellung und bietet eine umfangreiche  integrierte Bibliothek von Standardelementen. Daraus resultiert, für BIG ist wesentlich schneller zur Dokumentation  ARCHICAD zu verwenden.

 

Zur selben Zeit, änderte sich die Sichtweise von BIG im Bezug auf BIM Software. Jakob Andreassen ist nicht länger der Meinung, dass die beste Methode für eine reibungslosen Planung die Verwendung einer einzigen Applikation sei. "Vor vier Jahren dachten wir jeder sollte dieselbe BIM Software verwenden. Jetzt sind wir überzeugt davon, dass es besser ist mehrere spezialisierte Programme, jede spezialisiert in ihrem Bereich, zu verwenden." ARCHICAD wurde für Architekten entwickelt, kann jedoch problemlos zu andern Programmen verlinkt werden welche von Ingenieuren verwendet werden.

ArchiCAD Implementierung

Um sicherzustellen, dass nicht in BIM Software investiert wird welche anschliessend nicht eingesetzt wird und Mitarbeiter an Schulungen teilnehmen deren Inhalt sie in der Praxis nicht einsetzen können, hat sich BIG mit BIM Equity  zusammengetan und eine Strategie zur BIM Implementierung in einer Reihe ausgewählter Testobjekte erarbeitet. Dies bedeutet, dass BIM Equity das Team jedes Projekts direkt vor dem Start schult. In den ersten Monaten lehnt das Büro die Lizenzen aus, während BIM Equity direkten, persönlichen Support bietet. Nach dieser Testphase kann das Büro entscheiden ob es in Lizenzen investiert. Dies stärkt BIG dabei, dass sie sich nicht für die falsche Software oder zu viele Lizenzen entschieden haben. Und sie können sich vergewissern, dass BIM ab dem ersten Tag die Arbeitsprozesse  erleichtert und einen Mehrwert bietet.

Das erste Pilotprojekt

Bei dem ersten mit ARCHICAD bearbeiteten Pilotprojekt handelt es sich um eine in vielerlei Hinsicht ungewöhnliche Planung eines Wohngebäudes am DONG in Kopenhagen. BIG hat ein unkonventionelles planerisches Konzept in Form von übereinander gestapelten Wohnquadern entwickelt. Für das fünfgeschossige Gebäude werden vorgefertigte Bauelemente aus Holz verwendet. Die Wohnungen verfügen über große Verglasungen und einen oder mehrere Balkone. Die Kombination aus Holzbauteilen und geteilten Stockwerken in jedem Wohnquader macht es schwer, alle Gebäudeverbindungen sofort wahrzunehmen und die fundamentale Konstruktion des Gebäudes erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Deshalb bestand von Anfang an die Notwendigkeit bzw. die Forderung nach einer engen Zusammenarbeit zwischen den Architekten und den beteiligten Fachplanern – in diesem Fall das dänische Ingenieurbüro MOE.

 

Bei der Planung solcher komplexen Gebäude und der Notwendigkeit der engen interdisziplinären Zusammenarbeit wird der Vorteil des Einsatzes von BIM-Lösungen besonders deutlich. ARCHICAD konnte hier bereits überzeugen. Nicht nur, dass die Architekten bei BIG einen besseren Zugang zu ARCHICAD als zu Revit fanden und damit BIM-gestütztes Arbeiten wesentlich erleichtert wurde, auch bewies sich ARCHICAD als gute Plattform für die modellorientierte Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen. Eine gute BIM-Software, die alle Projektinformationen bereit hält und die Planer dabei unterstützt, sich voll und ganz auf den Entwurf und die Architektur zu konzentrieren, sei ein vielversprechendes Arbeitsmittel, so das Urteil von Jakob Andreassen.