eBKP-H Ausmass


Inhalt der Rolle

Die Rolle besteht aus einer Klassifikation und einer darauf aufbauenden Auswertungsdefinition. Letztere strukturiert ein IFC-Modell nach dem Baukostenplan Hochbau eBKP-H.

 

Zusätzlich ist eine regelbasierte Prüfung für formale Kriterien enthalten, die sicherstellt, dass die geforderten Eigenschaften des Modells für die Klassifizierung nach eBKP-H enthalten sind. So sehen Sie auf einen Blick, ob die Modellelemente mit den erforderlichen Eigenschaften versehen wurden. Nutzen Sie dies als zusätzliche Hilfe bei der Qualitätssicherung des Ausmasses.

 

Schliesslich enthält die Rolle allgemeine Auswertungen und Excel-Vorlagen für die Ausgabe als Listen. Auf diese Weise wird für jede Ebene des eBKP-H die relevante Bezugsmenge gemäss der Massenermittlung herausgefiltert. Diese Bezugsmengen können dann mit den Kostenkennwerten multipliziert werden, um eine Kostenberechnung durchzuführen.

 

Für Bauadministrationsprogramme wie BauPlus und Messerli stehen spezifische Auswertungen und Excel-Exportvorlagen zur Verfügung. Die Daten können direkt in die Software von BauPlus und Messerli importiert und weiterverwendet werden.


Webinar | eBKP-H Mengenermittlung

In der Aufzeichnung zeigen wir Ihnen, wie eine modellbasierte Mengenermittlung nach eBKP-H funktioniert. Mit dem neuesten Update können Bauteile trotz fehlender Eigenschaften klassifiziert und ausgewertet werden.

«building in motion» | Praxisbeispiel

RLC Architekten AG zeigen an einem konkreten Projektbeispiel wie eine Mengenermittlung nach eBKP-H mit dem SwissPackage für Solibri funktioniert.

«building in motion» | Tipps & Tricks

Im ersten Teil von unserem Referat zu den Mehrwerten vom SwissPackage zeigen wir Ihnen nützliche Tipps & Tricks für die Mengenermittlung nach eBKP-H mit dem SwissPackage.

1. Allgemeine Informationen

Strukturierter Modellaufbau

Um eine Auswertung nach eBKP-H zu erreichen, wird zunächst ein Modell mit allgemeinen Merkmalen erstellt und anschliessend in der Auswertungssoftware nach eBKP-H strukturiert. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die Modellelemente beliebig viele Merkmale haben können. Ausserdem sind keine detaillierten Kenntnisse über den eBKP-H erforderlich, um ein strukturiertes Modell zu erstellen. Bei diesem Ansatz werden hauptsächlich Merkmale verwendet, die im IFC-Datenmodell standardisiert sind.

eBKP-H mit neuer Version

Es gibt zwei Versionen des eBKP-H: Die Version von 2012 und die neue Version von 2020. In der neuen Version wurde die Codierung angepasst und eine zusätzliche Bezugsgrösse (B) eingeführt, die auf die Nutzung von 3D-Modellen abzielt.

 

Der Unterschied zwischen den beiden Bezugsgrößen besteht darin, dass sich die Bezugsgröße A auf Flächen und Längen bezieht, während sich die Bezugsgröße B auf Volumen bezieht.

 

2. Installation des Solibri SwissPackage

Installieren Sie das SwissPackage für Solibri gemäss der folgenden Anleitung. Danach können Sie alle Inhalte nutzen, wie in der zweiten Kurzhilfe Schritt für Schritt beschrieben.

 

Datum: 24.09.2018
ID-Nr: 2328
Datum: 26.03.2019
ID-Nr: 2701

3. Modellplan und Modellierungsrichtlinien

Um aus einem digitalen Bauwerksmodell ein Ausmass gemäss der Struktur der eBKP-H zu generieren, müssen einige Grundregeln bei der Modellierung beachtet werden. Hier finden Sie alle wichtigen Hinweise, die Sie bezüglich Modellaufbau beachten müssen, um ein Modell mit der eBKP-H-Rolle des Solibri SwissPackage auswerten zu können.

 

eBKP-H 2020:

  • Modellplan ArchiCAD als xlsx ansehen
  • Modellierungsrichtlinien für ArchiCAD 27 ansehen
  • Modellierungsrichtlinien für ArchiCAD 26 ansehen
  • Modellierungsrichtlinien für ArchiCAD 25 ansehen

Optimaler Workflow - Eigenschaften in IFC-Datei

Der optimale Arbeitsablauf besteht darin, die Bauteileigenschaften direkt aus der Autorensoftware in das IFC-Modell zu exportieren. Dadurch können die Bauteile in Solibri automatisch klassifiziert werden und es sind keine oder nur wenige manuelle Klassifizierungen erforderlich.

 

Diese Methode bietet folgende Vorteile:

  • Komponenten aus Unterklassen werden automatisch den Hauptklassen zugeordnet.
  • Sie müssen sich nicht darum kümmern, welche Mengen von welchem Bauteil benötigt werden, um die vom CRB definierten Grössen auswerten zu können. Dies geschieht vollautomatisch in Solibri.
  • Den Bauteilen müssen keine Codes zugeordnet werden.
  • Geringer Mehraufwand

Erläuterung zum Modellplan

  • Modellierung in der Autorensoftware und Einfügen der erforderlichen Eigenschaften

     

  • Diese Eigenschaften finden Sie unter dem Link Modellplan ArchiCAD als xlsx

 

Tipp

Die Tabelle kann gefiltert werden. Wenn Sie z.B. nur mit der Bezugsgrösse A arbeiten wollen, können Sie diese über die Spalte AO (Bezugsgrösse) filtern. 

Modellierung in ArchiCAD

Nachfolgend einige Beispiele, wie die Tabelle zu lesen ist:

  • Wenn eine Wand der Position C02.01 Aussenwandkonstruktion zugeordnet werden soll, genügt es, die Wand in ArchiCAD als Wand zu klassifizieren und die Lage als Aussen festzulegen.
  • Ein Flachdach (C04.04 Konstruktion Flachdach) muss in ArchiCAD als Massivdach klassifiziert werden und die zusätzliche Eigenschaft Konstruktionsergänzung Flachdach erhalten.
  • Die Äussere Beschichtung (E02.01 Äussere Beschichtung) kann definiert werden, indem Sie die Klassifikation Wand mit der Lage Aussen zuweisen und zusätzlich die Eigenschaft Konstruktionsergänzung Beschichtung vergeben. 
    • Ist es eine Aussenwand ohne Dämmung und einer einfachen Beschichtung, so muss die Konstruktionsergänzung Beschichtung gewählt werden. 
    • Beinhaltet eine Aussenwand eine Aussenwärmedämmung, so muss die Eigenschaft Kontruktionsergänzung Dämmung zugewiesen werden - Die Beschichtung ist darin inkludiert. 
    • Eine Fassadenbekleidung hingegen beinhaltet die Aussenwärmedämmung, die Beschichtung sowie die Verkleidung und benötigt die Eigenschaft Konstruktionsergänzung Hinterlüftete Fassade

IFC-Export

  • Nachdem den Bauteilen Eigenschaften zugewiesen wurden, muss die Datei mit dem Solibri-Auswertungsübersetzer als IFC exportiert werden. 

     

  • Abhängig von der ArchiCAD-Version sind Anpassungen in den Übersetzern erforderlich. Eine Übersicht über diese Anpassungen finden Sie unter folgendem Link: eBKP-H Modellierungsrichtlinien

4. Bearbeitung in Solibri

Starten Sie Solibri mit der Rolle eBKP-H 2020 Ausmass und öffnen Sie Ihre IFC-Datei.

Formale Überprüfung

  • Klicken Sie im Layout Überprüfen auf Modell überprüfen. Eine erste grundlegende Überprüfung stellt sicher, dass das Modell die Mindestanforderungen für eine Auswertung erfüllt:

     

    • Komponenten vorhanden: Prüfung, ob Komponenten anhand ihrer IFC-Entität korrekt interpretiert werden können.

     

    • Basismengen vorhanden: Prüfung, ob die Basismengen der einzelnen Komponenten (Qto_*BaseQuantities) im IFC vorhanden sind.

       

    • Zusätzliche Mengen vorhanden: Prüfung, ob zusätzliche Mengen, die von ArchiCAD generiert wurden und für die Auswertung benötigt werden, im Modell vorhanden sind.

       

  • Wurde diese Prüfung bestanden, ist der nächste Schritt die Überprüfung der Klassifizierungen.

 

Kontrolle der Klassifikationen

  • Öffnen Sie das Layout, in welchem Sie Klassifikationen bearbeiten.

     

  • Normalerweise finden Sie die Klassifikationen unter dem Layout Auswertung.

     

  • Hier finden Sie zwei Ordner:

     

    • eBKP-H 2020, welcher die Hauptklassifikation eBKP-H 2020 enthält. Die Hauptklassifikation eBKP-H 2020 darf nicht verändert werden, da sonst die Auswertungsdefinition nicht mehr korrekt funktioniert.

       

    • eBKP-H 2020 Hilfsklassifikationen: Hilfsklassifikationen können bearbeitet werden. Die Daten aus den Hilfsklassifikationen werden in der Hauptklassifikation zusammengefasst.

       

  • Falls es Komponenten gibt, die gar nicht oder falsch klassifiziert wurden, fahren Sie bitte mit Punkt 5. Manuelle Klassifizierung von Komponenten fort

     

  • Wenn alle Komponenten korrekt klassifiziert wurden, fahren Sie bitte mit Punkt 6. Auswertung und Datenexport fort.

 

5. Manuelle Klassifizierung von Komponenten

Es kann vorkommen, dass im IFC-Modell Eigenschaften fehlen, die für eine automatische Klassifizierung notwendig sind. Ohne diese Eigenschaften können die Komponenten nicht automatisch klassifiziert werden, was eine Mengenprüfung und korrekte Auswertung verhindert. Wenn diese Eigenschaften fehlen, können Sie Komponenten mit Hilfe von Hilfsklassifikationen manuell klassifizieren. Dies kann der Fall sein, wenn Sie keinen Zugriff auf das IFC-Modell haben oder wenn Sie das Modell auswerten möchten, während es sich bereits in der Modellüberarbeitung befindet. 

 

Diese Methode bietet folgende Vorteile:

  • Komponenten aus Unterklassen werden automatisch den Hauptklassen zugeordnet.
  • Den Komponenten müssen keine Codes zugeordnet werden.
  • Das IFC-Modell kann trotz fehlender Eigenschaften ausgewertet werden.

 

Mögliche Fehlerquellen:

  • Es besteht die Möglichkeit, dass Komponenten manuell falsch klassifiziert werden. Dadurch stimmen die vorhandenen Mengen nicht mit den vom CRB geforderten Mengen überein oder die geforderten Mengen sind gar nicht vorhanden. 

Komponenten manuell klassifizieren

  • Wenn Sie Bauteile finden, die in der Hilfsklassifikation nicht klassifiziert werden konnten, sehen Sie dies in der Regel unter nicht klassifiziert. Sie sehen dies auch visuell im 3D-Modell

     

  • Einige Hilfsklassifikationen können keine unklassifizierten Komponenten enthalten. Diese Hilfsklassifikationen arbeiten so, dass Komponenten klassifiziert werden, wenn die erforderliche Eigenschaft vorhanden und als true/ja definiert ist.

     

    Ist dies nicht der Fall, so werden diese Komponenten automatisch als false/nein klassifiziert.

 

  • Wenn Sie Komponenten manuell klassifizieren möchten, können Sie die gewünschten Komponenten aus der Liste auswählen.

     

  • Fügen Sie nun diese ausgewählten Komponenten dem Auswahlkorb hinzu, indem Sie auf das blaue Gleichzeichen klicken.

     

  • Klicken Sie auf das Symbol manuelle Klassifikation

 

  • Alternativ können die Komponenten für eine manuelle Klassifikation auch direkt im Modell ausgewählt werden.

     

  • Wählen Sie das Auswählen-Werkzeug.

     

  • Klicken Sie auf die gewünschten Komponenten. Mit gedrückter Ctrl-Taste können auch mehrere Komponenten ausgewählt werden. 

     

  • Klicken Sie im Klassifikationsfenster auf das Symbol Manuelle Klassifikation.

 

  • Im Dialogfenster sind befinden Sie sich auf der Registerkarte Unklassifizierte Komponenten.

     

  • In der Spalte Klassifikationsname wählen Sie nun aus, wie die ausgewählten Komponenten klassifiziert werden sollen.

     

  • Nachdem Sie den Klassifikationsnamen vergeben haben, können Sie das Dialogfenster durch Klicken auf OK schliessen.

     

  • Die Hilfsklassifikation wird nun aktualisiert.

 

Komponenten umklassifizieren

  • Sind Bauteile falsch klassifiziert, so können diese umklassifiziert werden.

     

  • Klicken Sie auf das Symbol manuelle Klassifikation.

     

  • Wechseln Sie zur Registerkarte Klassifizierte Komponenten.

     

  • Wählen Sie unter Klassifizierungsname den korrekten Klassifizierungsnamen aus.

     

  • Bestätigen Sie mit OK

 

Manuelle Klassifikation zurücksetzen

  • Sie können manuelle Klassifizierungen rückgängig machen.

     

  • Klicken Sie auf das Symbol manuelle Klassifikation.

     

  • Wechseln Sie zur Registerkarte Klassifizierte Komponenten.

     

  • Klicken Sie in der Spalte Quelle mit der rechten Maustaste auf vom Benutzer festgelegt.

     

  • Wählen Sie Entfernen.

     

  • Bestätigen Sie mit OK.

 

Hauptklassifikation aktualisieren

  • Achtung: Die Hauptklassifikation wird nicht automatisch aktualisiert.

     

  • Um die Hauptklassifikation eBKP-H 2020 zu aktualisieren, klicken Sie auf die Klassifikation und dann auf das Symbol Einstellungen.

     

  • Bestätigen Sie den Dialog mit OK.

     

  • Die Hauptklassifikation ist nun aktualisiert.

     

  • Fahren Sie mit Punkt 6. Auswertung und Export fort.

 

6. Auswertung und Datenexport

  • Nach der visuellen Kontrolle der Klassifizierungen kann die Modellprüfung erneut gestartet werden. 

     

  • Bei dieser Prüfung wird überprüft, ob die klassifizierten Bauteile die für eine Auswertung nach eBKP-H erforderlichen Mengen enthalten.

1A. Allgemeine Auswertung (für bspw. Messerli Bauad)

  • Wenn alle benötigten Bauteile klassifiziert sind und die entsprechenden Mengen vorliegen, muss im Layout Auswertung die Auswertungsdefinition CHE_eBKP-H 2020 ausgewählt werden. 

     

  • Dies ist eine allgemeine Auswertungsvorlage.

     

  • Für Messerli Bauad ist diese Auswertungsvorlage zu verwenden.

 

1B. Auswertung für Heiniger Bauplus erstellen

  • Wenn Sie eine Auswertung für Heiniger Bauplus erstellen möchten, müssen Sie die Auswertungsvorlage CHE_eBKP-H 2020-Bauplus wählen. 

 

2. Auswertung exportieren

  • Klicken Sie auf Alle auswerten.

     

  • Klicken Sie auf Bericht, um diese Auswertung zu exportieren.

     

  • Im Dialogfenster wählen Sie Aktuelle Auswertung und wählen, falls nicht schon so eingestellt, die Auswertungsvorlage CHE_eBKP-H ArchiCAD Vorlagebericht.

     

  • Für Heiniger Bauplus wählen Sie die Vorlage CHE_eBKP-H 2020 ArchiCAD Heiniger Bauplus Vorlagebericht.

     

  • Klicken Sie anschliessend auf Bericht speichern und wählen Sie den gewünschten Speicherort.

     

 

3. Excel-Daten verwenden

  • Wenn Sie die Auswertungsvorlage CHE_eBKP-H 2020 ArchiCAD Vorlagebericht gewählt haben, finden Sie die Daten zur Weiterverwendung im Register Export eBKP-H als csv.

     

  • Wenn Sie die Auswertungsvorlage CHE_eBKP-H 2020 ArchiCAD Heiniger Bauplus Vorlagebericht gewählt haben, sind die Daten für den Import direkt ersichtlich.